Ein neues Gesicht bei der ENERGIE - der Wassermeister stellt sich vor!

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Fragt man einen Menschen nach seinem Beruf, lässt die Antwort „Wassermeister“ die meisten aufhorchen. Denn die Bezeichnung ist vielen nicht geläufig – dabei spielen Wassermeister eine wichtige Rolle bei der Grundversorgung mit Trinkwasser. Mit Jens Tiesmeyer (41) hat die ENERGIE seit kurzem einen neuen Mitarbeiter, der die Aufgaben von seinem Vorgänger Elmar Knorz übernommen hat. Im Interview beantwortet er, warum sein Berufsalltag alles andere als eintönig ist und wie es ihn als Norddeutschen nach Unterfranken verschlug.

Herr Tiesmeyer, als neuer Wassermeister übernehmen Sie eine wichtige Aufgabe bei der ENERGIE. Wie sah Ihr bisheriger Berufsweg aus?

Begonnen habe ich damit, den Gesellenberuf „Heizungsbauer“ zu lernen. Im Laufe der darauffolgenden Jahre war ich dann bei der Bundeswehr und bin dort wegen meiner bisherigen Tätigkeit in der Wasseraufbereitung eingesetzt worden. Um als „Wasseraufbereitungsfeldwebel“ zu dienen, musste ich jedoch den Wassermeister machen und das habe ich 2012 getan. 2016 bin ich schließlich aus der Bundeswehr ausgetreten und habe im öffentlichen Dienst bei verschiedenen Arbeitgebern meine Kompetenz ausgebaut, bevor ich schließlich bei der ENERGIE gelandet bin.

In dieser Position warten einige neue Herausforderungen. Wie haben Sie den Einstieg bei der ENERGIE erlebt?

Wenn es um etwas derart Wichtiges, wie Trinkwasser geht, ist ein „gemütliches Herantasten“ natürlich nicht drin. Bei der Einarbeitung musste ich auch erst einmal die Gegeben- und Gepflogenheiten der einzelnen Gemeinden kennenlernen – hier in Bayern geht es doch ganz anders zu als in meiner Heimat Osnabrück.

Die Berufsbezeichnung „Wassermeister“ hört man nicht alle Tage. Was kann man sich darunter vorstellen?

Ja, der Beruf ist tatsächlich sehr unbekannt – beim Arzt werde ich nach dem Ausfüllen meiner Unterlagen zum Beispiel erst einmal nicht danach gefragt, was mir fehlt, sondern was denn ein Wassermeister ist. Viele verorten die Bezeichnung vor allem im Schwimmbad. Aber beim Wassermeister geht es um das Trinkwasser. Die Aufgaben sind extrem vielfältig und variieren je nach Arbeitsvertrag und den Gegebenheiten im Unternehmen. Unter anderem kümmern wir uns um alles, was von der Gewinnung über die Aufbereitung und Speicherung bis hin zur Verteilung von Trinkwasser reicht. Dabei arbeiten wir oft mit dem „Netzmeister Wasser“ zusammen, ebenfalls ein eher unbekannter Beruf. Bei sehr umfangreichen Netzwerken, zum Beispiel in Großstädten, verteilt dieser das Wasser an den Verbraucher. In kleineren Gemeinden kann diese Aufgabe jedoch auch der Wassermeister übernehmen.

Welche Aufgaben fallen Ihnen mit der Stelle in der Betriebsführung zu? Wie sieht für Sie ein normaler Tag bei der ENERGIE aus?

Einen „normalen Tag“ gibt es als Wassermeister nicht, denn die Aufgaben sind so vielfältig, dass man wirklich keine Standards nennen kann. Es kann immer ein Notfall anliegen, der dann zu einer kompletten Planänderung führt.

Meine Aufgaben in der Betriebsführung umfassen zunächst einmal die Sicherung der Trinkwasserversorgung. In den meisten Verträgen geht es dabei um die Gewinnung, je nachdem ob ein Wasserwerk dazwischengeschaltet ist, auch um die Aufbereitung. Und dann sind da natürlich noch Aufgaben wie Kundenbetreuung, Erstellung und Beschaffung von Aufträgen für die Monteure und der Notdienst.

DIE ENERGIE nimmt einen wichtigen Platz in der kommunalen Wasserversorgung ein. Wofür genau ist der Betrieb verantwortlich?

Grundsätzlich sorgt DIE ENERGIE für die Instandhaltung der Leitungen, der Wasserwerke, der Hochbehälter und aller weiteren baulichen Einrichtungen. Die Versorgungssicherheit muss 24/7 gewährleistet werden und – kurz gesagt – wir kümmern uns um alles, was damit zusammenhängt.

Wie groß ist das Gebiet, das von der ENERGIE versorgt wird?

Wir versorgen einzelne Regionen, die jedoch nicht zwangsläufig zusammenhängen. In unseren Verträgen sind zwölf Gemeinden involviert. DIE ENERGIE arbeitet jedoch auch darüber hinaus und übernimmt im Rahmen der Möglichkeiten einzelne Projekte.

Sie haben den Staffelstab vom langjährigen Wassermeister Elmar Knorz übernommen, der in den Ruhestand gegangen ist und sind für diese Stelle nach Unterfranken gezogen. Wie haben Sie sich eingelebt?

Den kleinen „Kulturschock“ nach meinem Wechsel nach Bayern habe ich schon einmal angesprochen, aber der muss nicht zwangsläufig negativ sein: Während man im Norden eher Ich-bezogen ist, geht es hier in der Region deutlich freundlicher zu und es wird mehr auf das Miteinander gesetzt. Und das ist mir auch bei der ENERGIE sofort positiv aufgefallen: Die Aufnahme durch die Kollegen war sehr gut, man geht hier respektvoll und vernünftig miteinander um und der Tonfall bleibt stets ruhig. Das gebe ich dann auch gerne so an meine Monteure weiter. Dieses harmonische Arbeiten ist im öffentlichen Dienst leider keine Selbstverständlichkeit, denn man ist oft auf sich allein gestellt – hier nicht!

Wie sieht es mit Aktivitäten in Ihrer Freizeit aus?

Ich bin im Fitnessstudio aktiv, gehe in meiner Freizeit aber auch gerne in die Natur. Wandern ist eine wunderbare Möglichkeit, den Kopf freizubekommen.

Neugierig geworden?

Seit September 2023 bietet DIE ENERGIE auch den Ausbildungsberuf zum Umwelttechnologen für Wasserversorgung (zuvor „Fachkraft für Wasserversorgungstechnik“) an und will nun jedes Jahr einen neuen Azubi in dieser Position einstellen. Denn die Ausbildung ebnet natürlich auch den Weg zum Wassermeister. Weitere Infos zum Ausbildungsberuf gibt es hier.

Ob Auszubildender oder ausgelernt: Bei der ENERGIE warten spannende und vielfältige Aufgaben in einem sicheren Job – eine Chance für alle, die das gerade lesen!