Großbaustelle in Lohr: ENERGIE verlegt neue Kabeltrasse

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Das wohl größte Bauvorhaben seit Jahrzehnten plant die ENERGIE aktuell in Lohr. Grund ist die angefragte Leistungserhöhung von bisher 15 auf zukünftig 25 Megawatt für Strom eines Lohrer Unternehmens, das zukünftig einen Teil des bisher für die Produktion genutzten Erdgases durch Strom ersetzen möchte.

Umbau des Umspannwerks

„Als zuständiger Netzbetreiber ist es unsere Aufgabe, dem Kunden die gewünschte Leistung zur Verfügung zu stellen“, erklärt Matthias Englert, zuständiger Stromnetzmeister bei der ENERGIE. Die Leistungserhöhung bringt viele weitere Arbeiten mit sich. So musste zum Beispiel das Umspannwerk in Lohr zunächst umgebaut werden. „Das alte Schalthaus reichte platztechnisch nicht mehr aus. So entsteht aktuell ein Neues mit kompletter Schaltanlage sowie Steuerungen und Messungen“, so Matthias Englert weiter. Aber nicht nur die ENERGIE ist mit den Umbauarbeiten aufgrund der gewünschten Leistungserhöhung beschäftigt. Auch die Bayernwerk Netz GmbH als vorgelagerter Netzbetreiber muss seine Anlagen erweitern.

Zwei neue Kabeltrassen

Der wohl spannendste Bauabschnitt ist die Verlegung zweier neuer Kabeltrassen östlich und westlich des Mains auf jeweils 3 km Länge. „Die dabei notwendigen, zweifachen Mainquerungen werden mittels Spülbohrungen unter der Fluss-Sohle, in etwa 8 Metern Tiefe, ausgeführt“, erläutert Matthias Englert und ergänzt „Insgesamt müssen jeweils 4 Rohre im Abstand von rund 5 Metern unter dem Main verlegt werden.“ Bis zur Fertigstellung der beiden Kabeltrassen werden wohl rund 9 bis 12 Monate vergehen. Die ENERGIE hat ein darauf spezialisiertes Unternehmen mit den Bauarbeiten beauftragt. „Es handelt sich um so große Kabeldimensionen, die in unserem Tagesgeschäft normalerweise nicht zum Einsatz kommen und für die entsprechende Spezialgeräte notwendig sind“, erklärt Matthias Englert die Hintergründe, warum die ENERGIE den Auftrag nicht komplett selbst ausführt.

Wenig Beeinträchtigung für Bevölkerung

Der Bau des neuen Schalthauses auf dem Gelände des Umspannwerks hat bereits begonnen. Aktuell wird die neue Schaltanlage eingebracht und bis Ende Juni erfolgt die Inbetriebnahme. Die ENERGIE wird die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung, die durch die Bauarbeiten entstehen, so gering wie möglich halten. Zeitweise müssen allerdings Abschnitte der Radwege oder Straßen im entsprechenden Bereich gesperrt werden.

Fertigstellung in einem Jahr

Die ENERGIE plant die Fertigstellung des neuen Schalthauses bis Ende Juni. Die beiden Kabeltrassen werden voraussichtlich bis zum Ende des ersten Quartals 2024 ans Netz gehen.