„Ich wollte unbedingt hier arbeiten“ – Yuliia Miroshnichenko über ihren Weg zur ENERGIE

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Als Yuliia Miroshnichenko im Herbst 2022 aus der Ukraine nach Deutschland kam, war für sie schnell klar: Sie möchte wieder arbeiten, sich einbringen und neu Fuß fassen. Bei der ENERGIE hat sie diese Chance bekommen – zunächst mit einem einwöchigen Praktikum, das über ein Integrationsprogramm zustande kam. Anschließend war Sie befristet für ein Jahr als Trainee in verschiedenen Abteilungen im Einsatz. Mittlerweile ist die 38-jährige fest angestellt und arbeitet in der Buchhaltung des Unternehmens. Im Interview erzählt sie, wie ihr der Einstieg gelungen ist, was sie an ihrem Job besonders schätzt und warum sie sich bei der ENERGIE genau am richtigen Platz fühlt.

Was haben Sie in der Ukraine beruflich gemacht?

Ich habe viele Jahre in einem Verlag gearbeitet, im Werbeteam einer wöchentlichen TV-Zeitschrift. Die Aufgaben waren vielfältig: Ich hatte Kontakt mit Kunden, habe geplant, Budgets betreut und organisiert. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht – auch wegen des tollen Teams, mit dem ich bis heute in Kontakt stehe.

2014 musste ich noch einmal ganz von vorn anfangen – in einer neuen Stadt, mit neuer Wohnung und neuem Job. Das war nicht leicht, aber ich habe daraus auch viel gelernt. Ich habe ein eigenes Online-Portal gegründet, über das man Fahrkarten kaufen und Fahrzeuge mieten konnte, und habe es rund sieben Jahre erfolgreich betrieben.

Sie haben im August 2024 mit einem Praktikum bei der ENERGIE angefangen. Wie kam es dazu und was hat Ihnen daran gefallen?

Ich habe bei einem Integrationskurs an der Volkshochschule eine Unternehmenspräsentation der ENERGIE gesehen – und hatte sofort das Gefühl: Da möchte ich arbeiten! Obwohl ich damals erst das Sprachniveau B1 hatte, habe ich mich getraut, eine Initiativbewerbung für ein einwöchiges Praktikum zu schreiben. Als die Zusage kam, war das ein kleiner Erfolg für mich. Ich durfte jeden Tag in einen anderen Bereich reinschauen und wurde überall freundlich aufgenommen. Besonders beeindruckt haben mich die Menschen bei der ENERGIE: Sie waren offen, interessiert und hilfsbereit. Ich habe mich sofort willkommen gefühlt.

Warum war es Ihnen wichtig, schnell wieder zu arbeiten? Und konnten Sie dabei an frühere Erfahrungen anknüpfen?

Ich war immer aktiv, habe gerne organisiert und mit Menschen zusammengearbeitet. Der Krieg hat alles verändert – ich musste mein Zuhause, meinen Job und mein gewohntes Leben zurücklassen. Das hat sich angefühlt, als wäre ich entwurzelt.

Bei der ENERGIE habe ich wieder festen Boden unter den Füßen gespürt. Ich arbeite jetzt im Bereich Buchhaltung. Das ist nicht genau das, was ich früher gemacht habe, aber es gibt viele Gemeinsamkeiten: Es geht um Zahlen, um Planung und um strukturierte Arbeit – und das liegt mir. Meine Kolleginnen und Kollegen unterstützen mich sehr, und ich lerne jeden Tag dazu.

Wie haben Sie Ihre ersten Tage im Unternehmen erlebt?

Mein erster Eindruck war: Das Unternehmen ist sehr vielseitig. Es gibt viele verschiedene Bereiche, die gut zusammenarbeiten – von der Buchhaltung über das Lager bis zur Netzdokumentation. Ich durfte gleich in mehrere Abteilungen reinschauen, unter anderem in die, die Baustellen vermisst und Leitungsverläufe dokumentiert. Das war neu für mich – aber sehr spannend.

Vieles war anfangs ungewohnt: die Sprache, das Tempo, die Fachbegriffe. Gleichzeitig war mir die Arbeit am Computer mit Dokumenten und klaren Strukturen vertraut – das kannte ich schon von früher. Und dieses Gefühl, am richtigen Platz zu sein, war sofort wieder da.

Welche Aufgaben übernehmen Sie heute – und wie entwickeln Sie sich fachlich weiter?

Ich arbeite aktuell mit den Programmen STREIT und SAP in der Buchhaltung. Ich buche Bankbelege und Rechnungen, prüfe und kontiere Tiefbaurechnungen und lege SAP-Aufträge an. Das klingt vielleicht nach viel Zahlenarbeit – aber genau das gefällt mir. Die Aufgaben sind klar strukturiert, logisch und erfordern Konzentration. Ich lerne ständig dazu, auch dank meiner Kolleginnen und Kollegen, die mich Schritt für Schritt einarbeiten und ihr Wissen mit mir teilen.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit und an der Unternehmenskultur bei DIE ENERGIE?

Ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit. Ich weiß, dass ich wieder etwas Neues lerne oder anwenden kann. DIE ENERGIE ist ein Unternehmen, in dem es nie langweilig wird – mein Kopf ist jeden Tag gefordert. Ich habe hier ein Gefühl von Sicherheit gefunden. Und wenn ich mal einen Fehler mache, hilft mir jemand und erklärt mir alles in Ruhe. Fehler sind erlaubt – das macht das Arbeitsklima sehr angenehm. Ich habe das Gefühl, mit der Arbeit zu wachsen und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen. Das motiviert mich sehr.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit im Team – gerade mit Blick auf Sprache und Herkunft?

Ich bin meinen Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar für ihre Geduld, wenn es um Fachbegriffe und Erklärungen geht. Sie nehmen sich Zeit, mir Dinge verständlich beizubringen – oft in mehreren sprachlichen Varianten, bis ich sie wirklich verstehe. Das ist nicht selbstverständlich und zeigt mir, wie professionell und hilfsbereit sie sind. Ich werde hier nicht als „die Ausländerin“ gesehen, sondern als Teil des Teams. Das bedeutet mir sehr viel.

Was wünschen Sie sich für Ihre berufliche Zukunft?

Ich möchte mich weiterentwickeln, dazulernen und mich einbringen – am liebsten bei der ENERGIE. Nach mehreren Neuanfängen in meinem Leben wünsche ich mir vor allem eines: Stabilität und ein gutes Arbeitsumfeld mit sinnvollen Aufgaben.

Ich arbeite gern in der Buchhaltung und könnte mir vorstellen, mich in diesem Bereich noch weiter zu spezialisieren – vielleicht auch mit mehr Verantwortung. Wichtig ist mir, jeden Tag ein Stück besser zu werden.

Was möchten Sie anderen Menschen aus dem Ausland mitgeben, die in Deutschland neu anfangen?

Mein Rat ist: Glaubt an euch. Auch wenn es schwierig ist, gebt nicht auf. Wenn ihr euren eigenen Weg gefunden habt, dann wird sich auch vieles fügen. Rückschläge gehören dazu – aber man muss weitermachen. Ich bin überzeugt: Im Leben passiert nichts zufällig. Wenn man seinen Weg geht, trifft man die richtigen Menschen zur richtigen Zeit – jemand, der euch ermutigt oder euch eine Chance gibt. Diese kleinen „Ja“-Momente können vieles verändern. Und wer an sich glaubt, wird auch andere finden, die das ebenfalls tun.