Nichts zu verschleudern... richtig waschen und trocknen!

  • Energiesparen, Energiewissen
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Wäscheberge bewältigen, ohne Energie und Geld zu verschwenden: beim richtigen Umgang mit Waschmaschine und Trockner kein Problem. Praktische Tipps für eine weiße Weste.

Bevor es moderne Waschmaschinen und Trockner gab, war das Wäschewaschen harte Arbeit. Heute übernehmen praktische Alltagshelfer die ungeliebten Tätigkeiten – verbrauchen dafür aber Strom und Wasser. Doch wer die Geräte richtig nutzt, vermeidet unnötigen Energieverbrauch. Das zahlt sich aus. Denn immerhin entfallen laut einer Studie rund 14 Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt auf den Bereich Waschen und Trocknen. Es lohnt sich also, schon beim Kauf darauf zu achten, wie viel Strom ein Gerät verbraucht. „Seit März 2021 gibt es unter anderem für Waschmaschinen und Waschtrockner ein neues Effizienzlabel“, weiß Energieberater Matthias Seidel. Heute steht A für die energieeffizientesten Modelle, G für weniger effiziente. Die Plus-Klassen von A+++ bis A+ fallen weg. Doch auch ohne Neukauf gibt es einfache Spartipps fürs richtige Waschen und Trocknen.

Cool bleiben

Grundsätzlich gilt: Je geringer die eingestellte Temperatur, desto günstiger der Waschgang. Für normal verschmutzte Kleidung oder Buntwäsche reichen 30 oder 40 Grad meist völlig aus. Denn moderne Waschmittel machen die Wäsche auch bei niedrigen Temperaturen richtig sauber. Hartnäckige Flecken lassen sich oft besser entfernen, wenn man das Kleidungsstück vorbehandelt, zum Beispiel mit Gallseife. Doch aufgepasst – etwa einmal im Monat sollte man die Maschine mit einem 60-Grad-Programm laufen lassen, um sie von eventuellen Schmutz- und Waschmittelrückständen zu befreien und muffigen Gerüchen vorzubeugen.

Das dauert!

Zeit ist Geld? Nicht beim Waschen. Der meiste Strom geht fürs Erwärmen des Wassers drauf – auch beim Kurzprogramm. Denn entgegen der gängigen Annahme reduziert dieser Waschgang den Energieverbrauch nicht. Im Gegenteil: Die Maschine muss schneller aufheizen, um Kleidung und Co. innerhalb kürzerer Zeit sauber zu waschen. Stattdessen lieber auf Energiesparprogramme setzen. Sie verlängern zwar die Waschzeit, senken dafür jedoch Waschtemperatur und Wasserverbrauch. „Lieber kälter, dafür länger waschen“, bestätigt Matthias Seidel.

Warmwasser nutzen

Wer in der Nähe der Waschmaschine einen Warmwasseranschluss besitzt, kann das Gerät unter Umständen direkt anschließen. „Hier jedoch bitte immer einen Fachmann hinzuziehen“, rät der Energieberater. Einmal angeschlossen, nutzt die Waschmaschine warmes Wasser direkt aus der Leitung, anstatt kaltes Wasser erst mit dem Heizstab zu erhitzen. „Das verbraucht deutlich weniger Strom“, erklärt Matthias Seidel. Besonders energieeffizient ist es, wenn das Wasser zudem noch durch eine Solaranlage oder Fernwärme erwärmt wird.

Volle Ladung

Die Füllmenge einer Waschmaschine gibt an, wie viel Wäsche maximal in die Trommel passt. Matthias Seidel rät, das Fassungsvermögen auch zu nutzen: „Voll beladen waschen beziehungsweise trocknen die Geräte am günstigsten.“ Doch Vorsicht: Ist die Maschine überladen, verteilen sich Wasser und Waschmittel nicht so gut, die Wäsche bewegt sich kaum – und wird deutlich schlechter sauber. Außerdem kann ein zu hohes Gewicht beim Schleudern für eine Unwucht sorgen und so die Lager des Geräts beschädigen. Daher sein Tipp: „Immer mindestens eine hochgestellte Hand zwischen Wäsche und Oberkante der Trommel freilassen. Wenn Sie genau wissen wollen, wie viel in Ihre Maschine passt, ziehen Sie am besten die Gebrauchsanweisung zurate“. Viele moderne Geräte erkennen ihre Beladung mittels Sensorik bereits automatisch und passen den Wasserverbrauch beziehungsweise die Trocknungszeit automatisch an.

Stand-by vermeiden

Piiiiiiep! Mit einem lauten Ton melden Waschmaschine oder Wäschetrockner, dass sie fertig sind. Wer Energie sparen will, schaltet sie schnell ab. Denn sonst verbrauchen die Geräte weiter Strom. Einige ziehen sogar dann noch Energie, wenn sie ganz ausgeschaltet sind. Da hilft nur: Stecker raus oder Steckdose mit Kippschalter nutzen. Auch zusätzliche Funktionen können den Stand-by-Verbrauch nach oben schrauben. Etwa die Startzeitvorwahl, mit der sich bei modernen Maschinen der Waschbeginn programmieren und zum Beispiel in die Abendstunden verlegen lässt – diese Wartestellung kostet oft Strom. „Da hilft ein Blick in die Herstellerangaben“, weiß der Energieberater.

Auf die Leine

Auch beim Trocknen kann man Strom sparen: Wer die Möglichkeit dazu hat, hängt seine Wäsche einfach draußen an die Leine. Ansonsten gibt Matthias Seidel einen Tipp der hilft, teure Zeit im Trockner zu vermeiden: „Je höher die Schleuderzahl beim Waschen, desto trockener kommt die Wäsche aus der Maschine.“ Die Pflege des Gerätes spielt ebenfalls eine Rolle: Da Flusen im Gerät die Trocknungszeit deutlich verlängern, empfiehlt es sich, das Sieb regelmäßig zu reinigen.