Photovoltaik: So gelingt der Anschluss.

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Sie kennen das: Häufig liegt der Teufel im Detail. So auch bei der Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen. Denn ohne eine rechtzeitige sogenannte Netzverträglichkeitsprüfung kann es sein, dass die fertig installierte Anlage nicht in Betrieb gehen kann.

Auch in der Region glitzern immer mehr Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf den Dächern. Aus guten Gründen. Sie produzieren preiswerten, klimaschonenden Sonnenstrom und können, sofern ein Speicher vorhanden ist, elektrische Energie auch in großen Mengen vorhalten. Dadurch lässt sich der Eigenverbrauch laut Fraunhofer Institut für Solarenergiesysteme auf 60 Prozent steigern. Doch alles, was darüber hinausgeht, speist die Anlage ins örtliche Netz ein. Das ist vom Gesetzgeber so vorgesehen, damit der Ökostromanteil weitersteigt. Für jede eingespeiste Kilowattstunde erhält der Betreiber der Anlage eine festgelegte Vergütung. Anfang August 2022 ist die Höhe gestiegen: Anlagen für die Eigenversorgung mit einer maximalen Leistung von zehn Kilowattpeak erhalten 8,2 Cent je Kilowattstunde, bei Volleinspeisung sogar 13 Cent je Kilowattstunde. Damit ist klar, dass die Einspeisung ein wichtiger Teil einer langfristigen Rentabilitätsbetrachtung von PV-Anlagen ist. Aber wer kümmert sich eigentlich um den Anschluss an das örtliche Stromnetz? Und wo liegen die technischen Unwägbarkeiten? Darauf hier die Antworten.

Die Netzverträglichkeit unbedingt prüfen lassen.

Die PV-Anlage wird von einem zuständigen PV-Fachbetrieb zusammengestellt und errichtet. Im ersten Schritt müssen die Fachleute dem Netzbetreiber die geplante PV-Anlage melden. Dazu gehört die Beauftragung einer sogenannten Netzverträglichkeitsprüfung und die Weitergabe weiterer technischen Details wie beispielsweise die Anlagengröße, verwendete Komponenten und Zertifikate, etc. Verantwortlich für die Prüfung in Karlstadt, Lohr, Veitshöchheim, Zellingen, Retzbach und Thüngen ist die ENERGIE. Die Netzverträglichkeitsprüfung stellt sicher, dass die PV-Anlage nach Fertigstellung problemlos an das bestehende Stromnetz angeschlossen werden kann. Wird die Prüfung positiv beschieden, steht dem weiteren Bau der PV-Anlage nichts im Weg.

Fazit: Der PV-Anlagen-Installateur oder der künftiger Anlagenbetreiber muss zu Beginn der Planungsphase beim Netzbetreiber die Netzverträglichkeitsprüfung beantragen.

Der Ausbau der Stromnetze

Das regionale Netz besteht teilweise noch aus Freileitungen mit Dachständern an den Häusern. Solche Leitungen sind aber für die steigenden PV-Einspeisungszahlen nicht mehr geeignet. Dazu erklärt der Technische Leiter der ENERGIE Niklas Müller: „Das Erneuerbare-Energien-Gesetz legt fest, dass jeder Netzbetreiber die Einspeisung von Sonnenstrom ermöglichen muss. Wir setzen alles daran, dies durch Netzverstärkungsmaßnahmen auch weiterhin schnellstmöglich zu gewährleisten.“ Aktuell sind deshalb beispielsweise in Gambach die nötigen Bauarbeiten im vollen Gange, weitere Ortschaften folgen zeitnah. „Der zukunftssichere Ausbau des Stromnetzes in der Region hat eine klare Priorität und wird so schnell wie möglich vorangetrieben“, ergänzt Niklas Müller.

 

Zu empfehlende Links:

https://die-energie.de/photovoltaik/

https://die-energie.de/netz/einspeiser/

https://die-energie.de/blog/zukunftssicherheit-fuer-das-stromnetz-in-gambach/