Kochen für Kenner - so senkt man den Stromverbrauch in der Küche

  • Energiewissen
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Im Handumdrehen Energie sparen? Mit unseren praktischen Tipps und Tricks fürs richtige Kochen und Backen fällt das besonders leicht.

Wer gerne kocht, brät und backt, verbraucht auch viel Strom: Rund zehn Prozent der jährlichen Stromkosten entfallen in einem durchschnittlichen Haushalt aufs Kochen und Backen. „Die genaue Summe hängt natürlich davon ab, ob man Herd und Backofen besonders häufig oder eher selten nutzt – und um welche Geräte es sich handelt“, erklärt Energieberater Matthias Seidel.

Effizienz im Blick

Daher lohnt es sich, die Energieeffizienz der Geräte im Blick zu haben. Wichtig zu wissen: Das EU-Label gibt lediglich Auskunft über die Energieeffizienz der Backöfen, nicht über die der Kochfelder. Die Effizienzklassen liegen hier zwischen A+++ für einen niedrigen Verbrauch und B für einen hohen Verbrauch. Doch aufgepasst: Im Handel gibt es nur wenige A+++- und A++-Geräte. Am häufigsten sind Backöfen der Klassen A und A+ zu finden. „Beim Gerätekauf unbedingt auf den Stromverbrauch achten“, rät Matthias Seidel. Und der Energieberater hält noch einen Tipp bereit: „Wer über einen Gasanschluss verfügt, sollte über einen Gasherd nachdenken. Denn obwohl sich der Preis für Erdgas erhöht hat, ist es günstiger, als mit Strom zu kochen und zu backen.“ Doch auch ohne Neukauf lässt sich in der Küche Energie sparen – hier ein paar einfache Kniffe.

Deckel drauf!

Eins zu eins – so lautet das ideale Größenverhältnis von Kochplatte zu Topfboden. Ist die Platte größer, verbraucht man mehr Strom als nötig. Ist sie kleiner, dauert der Kochvorgang unnötig lange. Ebenso wichtig ist es, immer einen passenden Deckel auf den Topf – und gegebenenfalls auch auf die Pfanne – zu setzen. Denn das Kochen mit geeigneter Abdeckung geht dreimal schneller als ohne.

Schlau zubereiten

Bei Gemüse und Kartoffeln gilt: Nur knapp mit Wasser bedecken. Das verkürzt die Garzeit. Wo es passt, einfach öfter mal den Schnellkochtopf nutzen – das spart Zeit und Energie. Zum Aufwärmen von Resten lieber auf die Mikrowelle umsteigen: Die wärmt Gutes vom Vortag schneller auf als der Herd – und verbraucht weniger Strom. Grundsätzlich benötigen Kleingeräte wie Wasserkocher oder Toaster deutlich weniger Energie als Kochfeld und Backofen und sind auch noch schneller. Das bedeutet: Wasser – zum Beispiel für Tee oder die Tütensuppe – mit dem Wasserkocher erhitzen, Brötchen vom Vortag lieber auf dem Toaster aufbacken.

Nur heiße Luft

Das Umluft-Programm spart gegenüber Ober- und Unterhitze rund 20 Prozent Energie. Der Grund: Die Wärme verteilt sich gleichmäßiger – daher reichen 20 bis 30 Grad weniger aus, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Außerdem sollte man seine Neugier im Zaum halten – und die Ofentür nicht öfter als nötig öffnen, da sonst jedes Mal unnötig Wärme entweicht.

Vorheizen? Nicht nötig!

Den Backofen vorzuheizen, ist übrigens in den meisten Fällen unnötig. Ausnahmen gelten zum Beispiel für besonders empfindliche Gerichte wie Blätterteig oder Filet. Auch Matthias Seidel weiß: „Wer aufs Vorheizen verzichtet, kann bis zu 20 Prozent Energie sparen“. Gegen Ende der Garzeit lohnt es sich außerdem, die Temperatur ganz abzuschalten. Denn die Gerichte garen bei Restwärme noch rund zehn Minuten weiter. Praktisch: Kombiniert man geschickt mehrere Backvorgänge, vermeidet das doppeltes Aufheizen. Also zuerst den Kuchen für den Kaffeeklatsch am Nachmittag backen, dann das Gemüsegratin fürs Mittagessen in den Ofen schieben.