Kühlen mit Köpfchen

  • Energiesparen, Energiewissen
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Kühl- und Gefriergeräte halten Lebensmittel frisch – und hängen ständig am Netz. Unsere praktischen Energiespartipps helfen dabei, den Stromverbrauch im Haushalt zu senken und so an der Kostenschraube zu drehen.

Sie arbeiten rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr: Kühlschränke und Gefriertruhen verbrauchen jede Menge Energie. Insgesamt geht mehr als ein Zehntel des im Haushalt verbrauchten Stroms auf ihr Konto. Daher ist es wichtig, schon beim Kauf eines Neugeräts auf die Energieeffizienzklasse zu achten. Doch welche ist die richtige? A+++ oder einfach nur A? Energieberater Matthias Seidel weiß Bescheid: „Im März 2021 wurde das EU-Label für Kühlgeräte, Waschmaschinen und Geschirrspüler angepasst: Die verwirrend vielen Plus-Klassen sind verschwunden, jetzt gelten die neuen Effizienzklassen A bis G.“ Darüber hinaus spielt bei der Anschaffung auch die passende Größe des Geräts hinsichtlich des Energiebedarfs eine Rolle. Als Faustregel gilt: Beim Kühlschrank reicht ein Volumen von 100 bis 160 Litern für einen Ein- oder Zweipersonenhaushalt aus. Für jede weitere Person sollte man höchstens 50 Liter zusätzlich kalkulieren. Doch auch ohne Neukauf gibt es eine Menge wertvoller Tipps, die nicht nur helfen, die Lebensmittel länger frisch zu halten, sondern auch Energie zu sparen und so den Geldbeutel zu schonen.

Der richtige Platz

Kluges Kühlen beginnt schon mit der Standortwahl: „Stellen Sie Kühlschrank oder Gefriergerät weder direkt in die Sonne noch neben Herd oder Heizung“, weiß Matthias Seidel. Denn je niedriger die Umgebungstemperatur, desto geringer der Stromverbrauch. Fürs Geräteinnere gilt: Temperatur optimal einstellen. Grundsätzlich sind 7 Grad Celsius (°C) im Kühlteil und –18 °C im Gefrierteil ideal. Außerdem sollten die Lüftungsöffnungen, die sich meistens hinten am Gerät befinden, nicht zugestellt oder verdeckt werden, da sonst die Abwärme nicht gut weggeführt wird. Daher sollten Kühl- und Gefrier­schränke möglichst freistehen.

Alles in Ordnung

Auch sollte im Kühlschrank alles seine Ordnung haben. „Sortieren Sie die Lebensmittel richtig ein“, erklärt der Energieberater. Im oberen Fach ist es am wärmsten. Hierhin gehören beispielsweise Marmelade, Backwaren und zubereitete Speisen. In der Mitte finden Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Sahne ihren Platz. Auch angebrochene Glaskonserven sind dort gut aufgehoben. Eine Etage tiefer bewahrt man am besten leicht verderbliche Lebensmittel wie Wurst, Fleisch und Fisch auf. Und ins Gemüsefach kommt – na klar – Salat und Gemüse. Doch aufgepasst: Einige Lebens­mittel gehören gar nicht in den Kühlschrank. Dazu zählen zum Beispiel Tomaten, Zwiebeln, Brot sowie die meisten Obstsorten.

Immer schön auffüllen

Es gilt: Je voller der Kühlschrank ist, desto sparsamer läuft er. Das liegt daran, dass sich durch das Öffnen der Tür die Luft im Gerät schnell erwärmt. Gekühlte Lebensmittel halten die Kälte besser. Daher den Kühlschrank lieber mit Getränken auffüllen, als ihn halb voll zu lassen. Und: Die Türen immer nur kurz öffnen, damit möglichst wenig warme Luft eindringt. Dazu der Energieberater: „Am besten möglichst viel auf einmal aus dem Kühlschrank rausnehmen beziehungsweise einräumen.“ Das geht leichter, wenn man alles zum Beispiel zunächst auf ein Tablett packt. Grundsätzlich ist es sinnvoll, Lebensmittel nur abgekühlt und verpackt einzulagern. Sonst muss der Kühlschrank oder das Gefriergerät plötzlich stark runterkühlen – das frisst jede Menge Energie. Übersichtlich einsortierte Lebensmittel ersparen eine mühevolle Suche – und die Gerätetür lässt sich schneller wieder schließen. Ein Extra-Tipp von Matthias Seidel: „Für die Gefriertruhe lohnt es sich, eine Vorratsliste anzulegen. So wissen Sie immer genau, was noch da ist.“ Wer Lebensmittel auftauen will und es nicht eilig hat, lässt die Produkte am besten im Kühlschrank auftauen. Denn das Gefriergut gibt die Kälte an den Kühlschrank ab und der muss weniger arbeiten.

Die richtige Pflege

Kühl- und Gefriergeräte sollte man regelmäßig abtauen – mindestens einmal im Jahr. Denn bereits eine fünf Millimeter dicke Eisschicht im Gefrierfach erhöht den Stromverbrauch um rund 30 Prozent. Auch verschmutzte oder beschädigte Gummidichtungen sind ein No-Go: Schließt das Gerät nicht richtig, entweicht die Kälte – und der Energieverbrauch steigt. Außerdem lohnt es sich, das Lüftungsgitter an der Rückseite frei von Staub zu halten. Das fördert die Luftzirkulation, und die Kühlflüssigkeit kann besser abkühlen.