Wärmepumpe: kostengünstig und klimaneutral

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In Neubauten ist sie schon Standard: die Wärmepumpe. In Bestandsgebäuden kann sich der Einbau ebenfalls lohnen. Doch es gibt auch Vorbehalte: fünf Mythen auf dem Prüfstand.

Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft, das Erdreich oder das Grundwasser zur Gewinnung von Wärme. Sofern sie effizient laufen und Strom aus erneuerbaren Energien nutzen, gelten die Pumpen als klimafreundlich. Jedoch haben viele Eigentümerinnen und Eigentümer noch Bedenken, ob eine Wärmepumpe für ihr Gebäude das Richtige ist. Die ENERGIE hat die fünf häufigsten Vorbehalte einmal genau unter die Lupe genommen.

Mein Haus ist zu alt

Das ist kein grundsätzliches Problem. Denn Wärmepumpen können auch in die Jahre gekommene Öl- oder Gasheizungen in Altbauten ersetzen. Das Gebäude sollte jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen. „Verbraucht die Heizung zu viel Strom, nützt das weder dem Klima noch dem Geldbeutel“, weiß Energieberater Matthias Seidel. Daher werden viele Bestandsgebäude vor dem Umstieg auf die neue Technik energetisch saniert. „Hier können zum Beispiel eine Fassadendämmung, moderne, dreifachverglaste Fenster oder auch eine Dachdämmung Abhilfe schaffen“, erklärt der Energieberater.

Wärmepumpe geht nur mit Fußbodenheizung

Ja und nein. Zwar sind für den wirtschaftlichen Betrieb einer Wärmepumpe Flächenheizungen wie etwa Fußboden- oder Wandheizungen ideal, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen von 35 Grad Celsius oder weniger auskommen. Doch auch, wenn die Heizkörper in einem Altbau ausreichend groß sind und das Haus gut gedämmt ist, kann die Vorlauftemperatur gesenkt und auf die Leistung der Wärmepumpe abgestimmt werden. „Wo es sinnvoll ist, lassen sich alte Heizkörper durch moderne Niedertemperatur-Heizkörper ersetzen“, betont Wolfgang Russ, Heizungsbaumeister bei der ENERGIE.

Wärmepumpen brauchen zu viel Strom

Das stimmt so nicht. Entscheidend für die Effizienz einer Wärmepumpe ist eine hohe Jahresarbeitszahl – kurz JAZ. Sie beschreibt das Verhältnis der durch die Pumpe erzeugten Wärme pro Jahr zu der dazu benötigten Antriebsenergie, also dem Strom. Bei einer hohen JAZ sinken die Betriebskosten. Daher sind Werte von 4,0 oder mehr ideal. „Die Jahresarbeitszahl der eigenen Heizungswärmepumpe lässt sich über einen externen oder direkt im Gerät eingebauten Wärmemengenzähler ermitteln“, erklärt Wolfgang Russ. Fällt das errechnete Ergebnis deutlich niedriger aus als erwartet, sollte man die Ursache klären.

Der Einbau ist nicht wirtschaftlich

Das ist von Fall zu Fall verschieden. Ob sich eine Wärmepumpe rechnet, hängt von den individuellen baulichen Gegebenheiten ab. Grundsätzlich gilt: je größer die benötigte Heizleistung, desto höher der Kaufpreis der Wärmepumpe. Bei Grundwasser- und Erdwärmepumpen kommen zudem Kosten für die Installation, etwa die Bohrung, hinzu. Da sich die Preise für Technik und Energie derzeit schnell ändern können, ist es schwierig, ein aktuelles Rechenbeispiel zu geben. Heizungsbaumeister Wolfgang Russ empfiehlt: „Lassen Sie sich von der ENERGIE bei der Berechnung Ihres individuellen Wärmebedarfs sowie der Anschaffungs-, Installations- und Verbrauchskosten einer Wärmepumpe unterstützen. Dabei berücksichtigen unsere Fachleute selbstverständlich auch die Energiebilanz Ihres Hauses sowie die Kosten für eventuelle Sanierungsmaßnahmen.“

Wärmepumpen machen Krach

Kommt drauf an. Erdwärmekollektoren machen keine störenden Geräusche, sind aber nicht für jedes Grundstück geeignet. „Luft-Wärmepumpen sind zwar kostengünstiger und einfacher zu installieren, ihre Ventilatoren können jedoch ein tieffrequentes Brummen erzeugen“, weiß Wolfgang Russ. Sein Rat: „Achten Sie bei der Entscheidung für eine Luft-Wärmepumpe auf einen niedrigen Schallausstoß. Gerne unterstützen Sie unsere Fachleute dabei, den optimalen Standort für das Gerät zu finden.“ Tipp: Stehen Ventilatoren direkt an einer Wand, kann dies die Schallwellen verstärken. Hecken dagegen können den Schall absorbieren. Grundsätzlich sollten 3 Meter Abstand zum Nachbargrundstück eingehalten werden. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind aber auch für die Montage im Haus (z. B. im Keller) geeignet. Gerade bei kleinen Grundstücken ein großer Vorteil.

Fazit

Fest steht: Wer eine Wärmepumpenheizung mit Strom aus erneuerbaren Energien betreibt, macht sich unabhängig von fossilen Energieträgern und in Kombination mit einer Photovolaikanlage lässt sich ein Autarkiegrad von bis zu 70 % erreichen  . Außerdem wird die Installation großzügig bezuschusst. Weiterer Vorteil: Die ENERGIE bietet einen Sondertarif für Wärmepumpenstrom. Matthias Seidel erklärt: „Mit meinSTROM THERMO haben wir einen Tarif für alle, die Wärmepumpen mit Strom betreiben.“ Übrigens: Die ENERGIE liefert bereits seit 2010 ausschließlich Ökostrom – ideal für die Klimabilanz.

Weitere Informationen gibt es hier.